Das Bauvorhaben „Georgswerder Kirchenwiese“ im Hamburger Stadtteil Georgswerder ist Teil des Rahmenkonzepts „Sprung über die Elbe“, mit dem die elbnahen und durch die Nachbarschaft zum Hamburger Hafen geprägten Stadteile städtebaulich entwickelt und an die nördlich der Elbe liegende Kernstadt angebunden werden sollen.
Das 9 ha große, von Wohnbebauung umgebene Areal am Niedergeorgswerder Deich bestand bislang aus aufgelassenen kleinen Wiesenparzellen, Gehölz- und Gebüschbeständen und Kleingärten. Am Rande verläuft die in die Dove Elbe mündende Brackwettern.
Zur Berücksichtigung der faunistischen und artenschutzfachlichen Belange im Bebauungsplanverfahren wurden in dem Gebiet 2016/17 die Artengruppen Brutvögel, Fledermäuse, Amphibien und Libellen untersucht. Die Ergebnisse mündeten in der Festsetzung einer Reihe von vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen (CEF-Maßnahmen), darunter die Einrichtung von Nisthilfen für den Star und den Gartenrotschwanz sowie von Fledermaus-Ersatzquartieren. Vegetationsräumungen und Abrissarbeiten durften wegen im Gebiet vorhandener Fledermausquartiere und Landlebensräume des Laubfroschs sowie weiterer Amphibienarten nur in einem engen Zeitfenster und unter fachlicher Begleitung durchgeführt werden. Amphibienbestände mussten umgesiedelt werden. Für die Umsetzung der CEF-Maßnahmen und Umsiedlungen sowie zur naturschutzfachlichen Überwachung der Räumungsarbeiten erfolgte eine ökologische Baubegleitung. Die vollständige Baufeldräumung erfolgte schließlich im Herbst 2021.