Landschaftspark Schmokbachtal:Biologische Bestandsaufnahmen

Niedersachsen (2022)

Auftraggeber: Edmund Siemers-Stiftung Hamburg

Der östlich von Tostedt liegende Landschaftspark Schmokbachtal ist eine Stiftungsfläche der gemeinnützigen Edmund Siemers-Stiftung. Der Schmokbach stellt einen kurzen Zufluss zur als NSG geschützten Este dar. Das Gelände des Parks ist geprägt von mehreren, aus einer ehemaligen Fischzuchtanlage hervorgegangenen und heute naturnahen Teichen, an die sich Feuchtlebensräume, Erlenauwälder und extensiv genutzte Weiden anschließen. Die Flächen grenzen an den Wohnsitz der Familie Siemers und wurden nach Aufgabe der Fischzucht im Stil eines Englischen Landschaftsparks umgestaltet. Die Flächen sind heute zum größten Teil öffentlich zugänglich, aber nur sehr extensiv erschlossen. Genutzt wird das Gelände derzeit z.B. für umwelt- und kunstpädagogische Exkursionen durch Schulklassen und Kindergartengruppen sowie für naturkundliche Führungen und Landschaftspflegeeinsätze.

In dem 22 ha großen Gebiet wurden 2022 biologische Erfassungen der Artengruppen Brutvögel, Fledermäuse, Amphibien, Reptilien, Libellen, Heuschrecken und Tagfalter durchgeführt. ​​​​​​

Außerdem erfolgte eine Biotopkartierung und die Aufnahme des Pflanzenartenbestands. Ziel der Untersuchungen war neben der biologischen Inventarisierung des Gebiets die Schaffung einer Datengrundlage für ein zukünftiges Pflege- und Entwicklungskonzept.

Der Biotopbestand des Gebietes zeichnet sich insbesondere durch einen hohen Anteil naturnaher, teils mesotropher Gewässer- und Verlandungsbiotope und floristisch wertvoller, quelliger Erlen-Eschen-Auwälder aus.

Das Schmokbachtal stellt einen bedeutenden Fledermauslebensraum mit hochwertigen Jagd- und Quartiershabitaten von zehn Arten dar. Hinsichtlich der Avifauna hat das Gebiet vor allem für Arten der Gehölz- und Gewässerlebensräume eine hohe Wertigkeit. Insgesamt wurden 78 Vogelarten nachgewiesen, davon 69 als Brutvögel. An den Gewässern wurden Reproduktionsnachweise von vier Amphibienarten festgestellt. Die Erfassung der Insekten ergab als Besonderheit eine mit 28 nachgewiesenen Arten sehr artenreiche Libellenfauna, die u.a. anspruchsvolle Fließ- und Stillgewässerarten beinhaltet.