Im Bereich des Bahnhofs „Alte Süderelbe“ im Hamburger Stadtteil Altenwerder wurde von der Hamburg Port Authority (HPA) ein eisenbahnrechtliches Genehmigungsverfahren für Gleisumbauarbeiten angestrengt. Ziel war die Herstellung einer westlichen Umfahrung des Bahnhofs. Zur Bewertung der Umweltauswirkungen des Vorhabens wurden im Frühjahr/Sommer 2022 faunistische Kartierungen durchgeführt und ein Artenschutzfachbeitrag erstellt.
In dem ca. 21 ha großen, von Bahnanlagen, Brachen, Ruderalfluren und Pioniergebüschen geprägten Areal erfolgten flächendeckend Kartierungen der Artengruppen Brutvögel, Heuschrecken und Tagfalter, Teilflächen wurden außerdem auf Vorkommen von Amphibien und Fledermausquartieren überprüft. Weiterhin wurde das Gebiet nach Beständen des Nachtkerzenschwärmers und des Scharlachkäfers abgesucht. Die beiden Insektenarten gehören zu den gemäß der FFH-Richtlinie europarechtlich streng geschützten Arten.
Für weitere, besonders geschützte Arten anderer Artengruppen wurden potenzielle Vorkommen im Gebiet anhand einer Datenrecherche und einer Habitatanalyse abgeschätzt.
Der auf diese Weise ermittelten Bestandssituation wurden die Planungsauswirkungen gegenübergestellt und diese artenschutzrechtlich bewertet. Zur Vermeidung des Eintretens artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände und zur Minimierung von Eingriffen wurden Vermeidungs- und Ausgleichsmaßnahmen formuliert.
Diese umfassen die Pflege und Entwicklung von Magerrasen und Brachflächen und die extensive, möglichst pestizidfreie Unterhaltung der Gleisanlagen. Als Schutzmaßnahme von Brutvögeln während der Brutzeit wurde die Einhaltung der gesetzlich zulässigen Fäll- und Schnittzeit bei der Räumung der Vegetation angemahnt.