Die Bestände von Wiesenvögeln außerhalb von Schutzgebieten sind als Folge der immer intensiveren Landbewirtschaftung vielerorts stark rückläufig. Einzelne Arten wie die Uferschnepfe oder der Große Brachvogel stehen in manchen Regionen bereits vor dem Aussterben. Eine erfolgreiche und vielerorts in Wiesenvogelgebieten praktizierte Maßnahme gegen den Bestandsrückgang ist der direkte Schutz der Gelege gegen bewirtschaftungsbedingte Verluste. Hierbei werden die Neststandorte punktgenau erfasst und so markiert, dass die Gelege von den Landbewirtschaftern bei ihren Bearbeitungsgängen ausgespart werden können.
Seit 2011 werden Wiesenvogelschutzmaßnahmen im Landkreis Lüneburg in einem ausgewählten, ca. 600 ha umfassenden Gebiet durchgeführt. Prioritär werden dabei die Arten Kiebitz und Großer Brachvogel bearbeitet, die auf diesen Flächen ihre letzten zusammenhängenden Vorkommen im Landkreis haben. Ein bedeutender Teil der Aufgabe besteht in der Informationsarbeit und der engen und zeitnahen Abstimmung mit den betroffenen Eigentümern und Landbewirtschaftern. Langfristiges Ziel ist auch der Flächenerwerb bzw. die vertragliche Vereinbarung von dauerhaften Nutzungsauflagen durch den Landkreis auf den bedeutendsten Wiesenvogelflächen.